LÖFFELGARDE

Eine kurze Geschichte der Löffelgarde von 1954
Anno 1954, durch Gründung eines Radio-Elektro Unternehmen, zog ich von St. Wendel nach Roden.
Als Gastkegler wurde ich gerne gesehen, beim Verein Feste Druff- Kegelbrüder. Das waren:
Klaus Haffner, Metzgermeister; Johann Bies, Schreinermeister: Karl Bast, Frisuermeister:H. Zell, Schneidermeister: Nikolaus Theobald ( genannt Heinerneckel), Glasermeister; Hans Wandernoth, Bänker; Leo Herresthal, Drogist; und Jonas, Finanzamt ( Pulchen, der Wirt)!
Beim Gesprächsthema Faasend musste ich immer von meiner Aktivzeit beim Karnevalverein „Mir genn U´s net“ St. Wendel berichten!
Zum Beispiel von der Löffelgarde und von den Verhaftungen an Fetten Donnerstag. Leute mit Rang und Namen der Stadt wurden durch die Löffelgarde mit Handfesseln zum Gerichtssaal abgeführt.
Mit viel Gelächter, Beifall und Humor gab es dadurch Streitgespräche zwischen Staatsanwalt und Verteidiger. Dies war eine gute Geldquelle für den Verein!
Narürlich Geldstrafe mit vorheriger Absprache. Ärger gabs auch bei Nichtverhaftungen wegen zeitmangel!!!
Wie später auch bei Verhaftungen und Gerichtsverhandlungen an Fetten Donnerstag bei der RODEKA.
Durch den Kegelclub, besonders durch Klaus Haffner, wurde dann der Karnevalsverein in Roden gegründet.
Bei der Gründungsversammlung gab es dann eine Abstimmung über den Namen des Verein.
Entweder RODENA ( Rodener Narren ) oder RODEKA ( Rodener Karneval ).
Mit knapper Mehrheit wurde RODEKA gewählt.
Als Pate und Geburtshelfer waren die Hampitanier von Bous gute Veranstaltungshelfer und Zugpferde ( Büttenredner ALI) usw.
Die Löffelgarde, das Paradepferd des Vereins, wurde von mir, aber besonders von Erich Schumacher ( Goldschmiedemeister) als Garde-Major zur Stargarde gemacht.
Die Löffel der Garde wurden von Schreinermeister Bies gefertigt, und zwar umsonst!!! Das gleiche hat Schneidermeister Zell getan, er hat die Uniformen kostenlos geschneidert!!!
Die Mützen der Löffelgarde, Elferratskappen und Orden wurden in Mainz gekauft und an Bekannte von mir, nach Waldmohr geliefert.
Weil Anträge für Einfuhr immer sehr lange dauerten, und natürlich um Zollgebühren zu sparen, haben wir einen Schmuggler beauftragt, die Sachen über die Grenze zu bringen.
Zwischen Waldmohr und Frankenholz ist der Schmuggler mit dem Sack auf dem Rücken,
( wie beim Kohlenklau im Krieg auf den Bilder gezeigt wurde) mit einem großen Sprung
über den Graben in den Waldgelaufen.
Am 11.11. frühmorgens fuhr ich mit meinem R4 Kastenwagen nach Waldmohr, zwischen
den Zollhäusern. Am Waldrand auf Saarländischer Seite habe ich wie verabredet, mit Bangen, auf Ihn gewartet.
Endlich; mit einem Sprung ins Auto und dann nix wie weg!
Die Veranstaltung 11.11. war gerettet. Erster Sitzungspräsident war Karl Bast.
Die Eröffnungssitzung im Pulchen waren immer gut besucht und ein voller Erfolg
1959 wurde ich zum Prinz gewählt. Der Name wurde vom Vorstand bestimmt:
„Prinz Theoderich von Ferngugshausen“ allerdings ohne Prinzessin.
Das Trio, genannt die drei Roden, mit roten Perücken; Willi Jakob, ehem. Bürgermeister,Erich Schumacher und Franz Martin( Spitzname „der lange Maht).
Als Huldigung an den Prinzen wurde von den drei Roden ein Lied vorgetragen ( Englische Nationalhymne) mit dem Text:“ Heil dir Theoderich von Ferngugshausen du bist, hast eine Prinzessin nicht,
Du bist so schön gebaut und hast noch keine Braut, heil dir Theoderich, doch wir haben eine für Dich , eine Prinzessin wie aus tausend und eine Nacht, haben die Rodener Bäcker gebackt.
Herrlich gekleidet mit Schleier und schönem Gesicht, aber küssen kann sie nicht!“
Aus feinstem Biskuit war das Innenleben.
Nach dem Umzug am Faasenddienstag wurde die Prinzessin in Laibesgrösse, beim Kehraus entkleidet und die Anwesenden, in zweier Reihen stehend, in froher Stimmung wartend.
Die köstlichen Innereien wurden geteilt und verspeist.
Erwähnenswert ist auch eine Spende von Goldschmiedemeister Erich Schumacher, der eine kunstvoll geschmiedete Eule gefertigt hat. Mit Innenbeleuchtung und glühenden Augen für den Sitzungspräsidenten als Zepter, der leider nach einer Veranstaltung gestohlen wurde!
Nach dem Tod von Klaus Haffner hat der Karneval in Roden an Elan verloren. Mit 7 Narren (genannt die Karo sieben), an der Spitze Max Putze, wurde die Faasend in Roden wieder zum blühen gebracht. In der RODEKA- Zeit gab es auch gute und schöne Faasendveranstaltungen.
Vom Mütterverein Kolping besonders durch Mitwirkung ihres Fanfarenzuges unter Führung von Alois Loskant. Der Musikkörper war Spitze und im Saarland bekannt. Gute Büttenredner waren damals Pien Agnes ( Metzgerei Ernst, Lorisstrasse), Pölo Edi.
In meiner Jugend hat man sich an Faasend noch vabootzt, mit Maske, Hexe, Neger, Hula Hula
Mädchen, als Rotkäppchen , Schornsteinfeger, Seeräuber, Matrose, Pater usw.
Maskenbälle am laufenden Band.
In der Fastenzeit ( Aschermittwoch) um 0.00 Uhr dann die Stunde der Wahrheit, die Demaskierung. Enttäuschung oder neue Bekanntschaft???
Jeder Narr oder Bootz hatte eine Blätsch, so ca. 50 cm lange Schlagblätsch, aus Pappendeckel
Geformt, gefaltet wie ein Balch vom Quetschkasten( Ziehharmonika)
Mit einem Schlag auf den Bootz oder den Maskierten, war eine aufforderung zum Tanz.
Den ganzen Abend habe ich getanzt und die Maskierte zehrfrei gehalten. Sie war zierlich, schlank und temperamentvoll, hatte wunderbar getanzt. Bei der Demaskierung war sie eine Nachbarin aus unserer Straße (65 Jahre ).
Theo Speicher
Mit dreifachem Löffel auf die Löffelgarde
Kontakt:
Dirk Cavelius 06831 / 1665179 oder 0157 / 86801529
E-Mail: loeffelgarde-roden@hotmail.de
info@loeffelgarde-roden.de
Internet: www.loeffelgarde-roden.de
Training immer Sonntags von 10:00 Uhr - 11:00 Uhr in der Turnhalle der Binshofschule!
Wir suchen noch Tänzer, die sich gerne bereit erklären, bei uns mitzumachen und mit viel spass die Faasend Aktiv zu erleben!
Das Löffelgarde - Team
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